Inhalt
- Onlineverkauf in der Kindergarten- und Schulfotografie
- Einzelprodukte, Downloads und Sparpakete
- Preislisten
- Upselling
- Gutscheine
- Auftragsauswertungen und Statistiken
- Zusammenfassung
Die Preisfindung ist ein spannendes Thema und ein wichtiger Baustein des wirtschaftlichen Erfolges für Kindergarten- und Schulfotograf:innen. Immer wieder werden wir gefragt: Wie soll ich meine Preise setzen? Welches ist der beste Preis? Verkaufe ich mich unter Wert? Mit diesen und weiteren Fragen rund um die Preisgestaltung beschäftigen wir uns hier eingehend.
1. Onlineverkauf in der Kindergarten- und Schulfotografie
1.1 Erfolgreicher Onlineverkauf – Die Mischung macht’s
Im Onlineverkauf mit fotograf.de hast du viele Möglichkeiten, um deinen Kund:innen über den gesamten Verkaufszeitraum Kaufanreize zu geben, die den Umsatz entscheidend erhöhen können.
Hierbei hat sich vor allem das Zusammenspiel von
- zeitlich limitierten Rabattgutscheinen
- einer Produktpalette mit mehreren Sparpaketen
- einer automatisierten E-Mailkommunikation
bewährt. Eltern werden mithilfe von automatisierte Kampagnen sofort benachrichtigt, sobald ihre Fotos online verfügbar sind oder ihr Gutschein abläuft. Zudem sollte der Verkaufszeitraum immer zeitlich begrenzt sein.
Wir haben dir eine Checkliste zusammengestellt, die Empfehlungen für einen erfolgreichen Onlineverkauf enthält.
Die Checkliste gibt dir u.a. wertvolle Tipps zu:
- Gutscheinen
- Automatisierte Kampagnen
- Archivierungsfristen
- Preislisten
1.2 Mehr Motive, moderate Preise, mehr Umsatz
Im Gegensatz zum Mappenverkauf mit 1–3 Motiven solltest du beim Onlineverkauf mehr und vielfältigere Motive anbieten. Drücke lieber einmal öfter auf den Auslöser, und nimm dir Zeit für verschiedene Posen, Gesichtsausdrücke und Formate.
Oft reichen schon kleine Unterschiede wie Kopfneigung, ein Lächeln oder Wechsel zwischen Hoch- und Querformat.
Moderate und realistische Preise machen das Angebot komplett. Orientierung bieten unsere Muster-Preislisten.
1.3 Effektive Kaufanreize
Schaffe ein Gefühl der Dringlichkeit. Limitierte Angebote – sei es in der Menge oder durch zeitliche Begrenzung – erzeugen den Drang zu kaufen.
- Finanzielle Anreize wie Rabatte und Gutscheine
- Emotionale Anreize wie wichtige Momente (z. B. Einschulung) festhalten
Empfehlung: Nutze eine Kombination aus beiden.
Für Gutscheine empfiehlt sich eine Ablauffrist von ca. zwei Wochenenden nach Verkaufsstart. Optimal ist ein Sonntag, da hier am meisten bestellt wird. Ein automatischer Countdown im Shop verstärkt den Kaufanreiz.
Bestellfristen sorgen dafür, dass Eltern nicht zu lange warten. Nach Ablauf des Gutscheins sollten Fotos noch 2–4 Wochen verfügbar sein, bevor sie archiviert werden. Stelle für die Archivierung bis zu 6 Wochen ein – abhängig von Ferien und Feiertagen.
1.4 Clevere Zweitvermarktung
Eltern machen selbst viele Schnappschüsse – professionelle Fotos ihrer Kinder bleiben aber etwas Besonderes. Gedruckt auf Tassen, Magnete oder andere Fotoprodukte sind sie ideale Geschenke, z. B. zu Weihnachten.
Nutze den Onlineverkauf, um Bilder erneut anzubieten. Achte darauf, nicht dieselben Produkte wie zuvor zu verwenden. Setze auf hochwertige Fotoprodukte und Geschenkideen.
Über die integrierte Kund:innendatenbank kannst du gezielt Newsletter verschicken. Für Zusatzverkäufe zu Weihnachten findest du hier Tipps und Vorlagen.
2. Einzelprodukte, Downloads und Sparpakete
2.1 Einzelprodukte
Die Produktauswahl hast du bei uns komplett selbst in der Hand. Über unsere Partnerlabore steht dir eine Vielzahl an Produkten zur Verfügung. Alle Infos zum Angebot der Partnerlabore findest du in deinem Konto unter Produkte & Preise > Partnerlabore.
Zur Orientierung haben wir Preislisten mit empfohlener Produktauswahl (Sparpakete, Einzelprodukte, Downloads) vorbereitet. Nach Zahlungseingang produziert das Labor die Produkte und verschickt sie neutral verpackt direkt an die Eltern.
Tipps für die Produktauswahl:
- Biete mehr als Standardprodukte (Abzüge, Sticker, Magnete) an.
- Wähle Produkte mit Bedacht.
- Achte auf deine Marge.
- Überfordere deine Kund:innen nicht mit zu viel Auswahl.
- Biete immer auch Fotodownloads an – der Trend geht klar in diese Richtung.
2.2 Downloads
Digitale Dateien sind sehr beliebt und können bis zu 50 % des Umsatzes ausmachen. Neben Einzeldownloads empfiehlt sich das Paket „Download: Alle Fotos“, das zum Pauschalpreis alle Bilder umfasst.
Tipp: Dieses Paket ist besonders unkompliziert und sollte immer angeboten werden.
Alternativ können gestaffelte Download-Pakete (z. B. 5/10/15 Bilder) genutzt werden. Hier wählen die Eltern die Bilder einzeln aus.
Beispielrechnung „Download: Alle Fotos“:
Anzahl Fotos im Shop: 15
Einzeldownload: 8 €
Preis bei 15 Einzeldownloads: 120 €
Preis bei 30 % Rabatt: 84 €
Attraktiver Endpreis für Kund:innen: 79 €
2.3 Sparpakete
Sparpakete bündeln mehrere Produkte und bieten sie günstiger an – ähnlich einer klassischen Fotomappe. Sie vereinfachen die Auswahl und sprechen preisbewusste Eltern an.
Empfehlung: Biete immer auch Sparpakete an (neben Einzelprodukten).
Aufbau der Pakete: Drei Pakete nach dem Prinzip „klein, mittel, groß“ funktionieren sehr gut. Zusätzlich kann ein Geschwisterpaket sinnvoll sein.
Pro Tipp: Auswahl mit Bedacht
Überfordere Kund:innen nicht mit zu viel Auswahl – das führt eher zu Abbrüchen.
3. Preislisten
Preislisten enthalten Produkt- und Preiskombinationen (Einzelprodukte, Downloads, Sparpakete), die dir helfen, Fotoaufträge schneller einzurichten.
So musst du nicht für jeden Auftrag neu überlegen, welche Produkte und Preise du anbieten möchtest. Besonders praktisch: Für ähnliche Aufträge (z. B. mehrere Kindergärten) kannst du einfach ein vorbereitete Liste auswählen.
Wir haben Muster-Preislisten für Kitas und Schulen hinterlegt, die du sofort nutzen kannst. Diese Empfehlungen werden regelmäßig aktualisiert.
Preisdifferenzierung: In Kitas kannst du höhere Preise ansetzen als in Grundschulen, da die Abläufe und Bildmengen unterschiedlich sind. In weiterführenden Schulen ist der Unterschied noch deutlicher.
Wichtig: Möchtest du eigene Preislisten erstellen, dupliziere die Vorlagen statt sie direkt zu überschreiben. So sparst du Zeit und kannst gezielt Anpassungen vornehmen.
In den Preislisten kannst du für alle Produkttypen (Einzel, Downloads, Pakete) definieren, ob sie für Einzel- oder Gruppenfotos verfügbar sind.
Tipp: Probiere verschiedene Kombinationen aus. Durchs Duplizieren kannst du A/B-Tests durchführen und herausfinden, welche Preise und Pakete am besten funktionieren.
Wichtig: Wenn Kund:innen schon nach wenigen Fotos merken, dass es teuer wird, brechen sie eher ab. Mit günstigen Paketpreisen und Mengenrabatten geben sie dagegen oft sogar mehr aus, als sie ursprünglich vorhatten.
Fazit: Am Ende zählt der tatsächliche Gesamtumsatz – nicht der theoretische Einzelpreis.
4. Upselling
Mit Upselling kannst du Eltern zusätzliche Downloads oder Fotoabzüge zu einem attraktiven Preis anbieten, sobald sie ein Sparpaket oder „Download: Alle Fotos“ in den Warenkorb legen. Das steigert deine Chancen auf lukrative Zusatzverkäufe.
Upselling-Varianten:
- Zusätzliche Downloads zu einem vergünstigten Preis beim Kauf eines Sparpakets
- Vergünstigte Fotoabzüge beim Kauf des Pakets „Download: Alle Fotos“
Upselling-Variante 1: Sparpakete
Es gibt zwei gängige Optionen:
- Alle Einzelbilder des Zugangscodes: Kombination aus Sparpaket + Download-Paket. Hier sollte der Upselling-Preis günstiger sein als beim regulären „Download: Alle Fotos“.
- Nur ausgewählte Bilder aus dem Sparpaket: Eltern erhalten die Motive, die sie im Paket gewählt haben, zusätzlich als Download.
Hinweis: Beim größten Sparpaket sollten die Upselling-Preise niedriger angesetzt sein, da die Eltern bereits den höchsten Paketpreis zahlen. Oft enthalten diese Pakete zudem schon Einzeldownloads.
Für dich bedeutet das: Kund:innen kaufen Motive mehrfach (als Print + Download) – dein Umsatz steigt ohne zusätzlichen Aufwand.
Beispielrechnung: Bei einem Paket mit 6 Produkten wählt die Kundschaft z. B. 4 verschiedene Motive. Bei 8 € pro Download ergibt das 32 €. Ein Upselling-Preis von 20–25 € ist hier attraktiv.
Upselling-Variante 2: „Download: Alle Fotos“
Eltern, die das Downloadpaket gekauft haben, können zusätzlich alle Motive als Fotoabzüge erwerben.
Wichtige Hinweise:
- In der Preisliste wird der Preis pro Abzug angegeben, da die Bildanzahl je Galerie schwankt.
- Der Upselling-Preis sollte deutlich günstiger sein als der Einzelpreis. Beispiel: Statt 4,75 € pro Abzug nur 1,20 €. Bei 15 Bildern wären das 18 € für alle Prints – ein attraktiver Zusatzkauf.
5. Gutscheine
5.1 Preisgestaltung und Ersparnis
Unsere Erfahrungen zeigen: Sowohl gerade als auch ungerade Preise funktionieren. Wichtig ist, dass deine Preisgestaltung konsistent wirkt und keinen „Discounter-Touch“ hat. Statt 99-Cent-Preisen eignen sich z. B. 25-Cent-Schritte, da sie sorgfältiger kalkuliert wirken.
Sichtbare Ersparnis: Zeige klar, wie viel Kund:innen sparen. Eine Ersparnis von 10–30 % ist ideal. Tipp: Lass die Ersparnis von Paket zu Paket steigen (z. B. klein: 10 %, mittel: 15 %, groß: 20 %).
Tipp: Damit Kund:innen die Ersparnis im Shop sehen, muss die Summe der Einzelpreise manuell eingetragen werden. So erscheint neben deinem Verkaufspreis der prozentuale Rabatt.
5.2 Gutscheine & Rabatte
Gutscheine und Rabatte zählen zu den Klassikern der Verkaufsförderung. Nutze sie aktiv, um Kaufanreize zu schaffen.
Gutscheineinstellungen: Für jeden Auftrag kannst du bis zu 3 Gutscheine als Staffelrabatt einrichten. Dabei bestimmst du:
- Rabattform (fester Betrag oder %)
- Höhe des Rabatts
- Mindestbestellwert
- Laufzeit
Tipp: Arbeite mit drei Rabattstufen. Platziere den Mindestbestellwert zwischen den Sparpaketen, um Eltern zum nächstgrößeren Paket zu bewegen. Für die erste Stufe hat sich ein Mindestwert von 25-30 € bewährt.
Gutscheinlaufzeit
Setze Fristen für Gutscheine, um das Prinzip der Knappheit zu nutzen. Limitierte Verfügbarkeit wirkt als starker Kaufanreiz.
Empfehlung: Ca. zwei Wochenenden Laufzeit ab Verkaufsstart. Achte auf Ferien und Feiertage. Optimal: Ablauf an einem Sonntag, da hier am meisten bestellt wird.
Beim Ablauf werden automatisch Erinnerungs-E-Mails an Kund:innen verschickt, die den Gutschein noch nicht genutzt haben.
6. Auftragsauswertungen und Statistiken
6.1 Statistiken in deinem Fotoauftrag
In jedem Fotoauftrag findest du den Reiter Statistiken. Dort kannst du während des gesamten Verkaufszeitraums Kennzahlen wie Umsätze, Login-Rate und Bestellrate beobachten und bei Bedarf nachsteuern.
Umsatzstatistiken: Ein entscheidender Indikator sind die Umsätze pro Zugang und pro Bestellung. Als Orientierung gelten folgende Richtwerte (Stand: November 2021):
- Pro-Kopf-Umsatz: Kindergarten ab 27 €, Grundschule ab 20 €
- Durchschnittlicher Warenkorb: Kindergarten ab 42 €, Grundschule ab 30 €
Trichteranalyse
Die Trichteranalyse zeigt:
- wie viele Eltern sich eingeloggt haben,
- wie viele sich registriert haben (wichtig für E-Mail-Kommunikation),
- wie viele bestellt haben.
Richtwerte (Stand: 2021):
- Login-Rate: über 90 %
- Registrierungsrate: 80 %
- Bestellrate: 70 %
Warum ist die Trichteranalyse wichtig?
Je höher die Registrierungsrate, desto mehr Bestellungen folgen. Registrieren sich z. B. nur 50 % der Eltern, erreicht deine automatisierte Kampagne nur die Hälfte der Zielgruppe. Deshalb sollte die Online-Registrierung konsequent genutzt werden.
Tipp: Die Online-Registrierung führt fast immer zu einer Account-Rate nahe 100 %.
Empfehlung: Behalte die Trichteranalyse während des gesamten Verkaufszeitraums im Blick. Bei Auffälligkeiten kannst du sofort eingreifen (z. B. Einrichtungen erinnern oder Kontaktbögen verteilen).
6.2 Produkt- und Auftragsstatistiken
Mit den Produktstatistiken erkennst du, welche Sparpakete und Einzelprodukte am beliebtesten sind. So kannst du Preise und Angebote optimieren.
Die Übersicht erlaubt dir auch Vergleiche über Zeiträume hinweg, z. B. eine ganze Saison oder ein Jahr. Mit den Auftragsstatistiken kannst du Umsätze einzelner Einrichtungen oder vergangener Jahre vergleichen. So siehst du, welche Einrichtungen besonders lukrativ sind und wie sich deine Umsätze entwickeln.
Zusammenfassung
Die richtige Preisgestaltung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor in der Kindergarten- und Schulfotografie. Wichtig sind dabei mehrere Bausteine:
- Onlineverkauf optimieren: Mehr Motive, klare Kaufanreize, begrenzte Verkaufszeiträume und automatisierte Kampagnen erhöhen Umsatz und Bestellraten.
- Produkte & Pakete: Biete eine durchdachte Mischung aus Einzelprodukten, Downloads und Sparpaketen an, ohne Eltern mit zu viel Auswahl zu überfordern.
- Preislisten: Nutze Muster-Preislisten und Preisdifferenzierung für unterschiedliche Schultypen. Teste Varianten durch Duplikate.
- Upselling: Ergänze Sparpakete und Downloadpakete durch attraktive Zusatzangebote, um den Umsatz pro Bestellung zu steigern.
- Gutscheine & Rabatte: Staffelrabatte und zeitlich begrenzte Gutscheine schaffen Kaufdruck und erhöhen die Bestellquote.
- Statistiken nutzen: Beobachte Umsatzkennzahlen und Trichteranalysen, um rechtzeitig gegenzusteuern und Optimierungen vorzunehmen.
Fazit: Eine ausgewogene Preisstrategie kombiniert durchdachte Produkte, smarte Kaufanreize und konsequente Auswertungen. So sicherst du dir nachhaltigen Erfolg in der Kindergarten- und Schulfotografie.